Donnerstag, 18. Oktober 2012

Sweet Amoris FanFiktion - Kapitel 8


Lächelnd blickte ich dem Geschehen zu. Einen Moment blieb sie dort stehen und drehte sich dann um. Das Gesicht von Zorn erfüllt stapfte sie zurück zum Eingang. Seufzend erhob ich mich und beschloss mich ebenfalls auf den Weg zum Unterricht zu machen. Trübsaal blasen brachte nichts und Castiel hatte sicherlich recht. Aus dem Foto wird keine große Sache gemacht.

Die letzten Stunden waren schnell um und so drang der Lärm der aufgeregten Schüler durch die Gänge. Träumend blieb ich an meinem Platz sitzen und starrte einfach nur aus dem Fenster. Ich hatte keine Lust nach Hause zu gehen, da wartete niemand auf mich, wie jeden Tag. Selbst Dakota war dauernd unterwegs und flirtete mit irgendeiner. Ich fragte mich allen Ernstes, wieso niemand sein Spiel aufdeckte.
»Kann ich dich kurz stören?«, erklang die ernste Stimme des Mädchens vom Schulhof. Erschrocken blickte ich auf und betrachtete sie genau. Braune Haare, blaue Augen, schlank und einen etwas ausgefalleneren Kleidungsgeschmack. Corsage und Jeans mit Löchern. Erstaunt blieben meine Blicke auf ihr gerichtet.
»Was gibt es so Wichtiges?«, entgegnete ich ihr und erhob mich allmählich von meinem Stuhl.
»Nathaniel hat mir gesagt, wo ich dich finde. Ich wollte mit dich um etwas bitten.« Verwirrt betrachtete ich die Braunhaarige, von der ich nicht einmal den Namen wusste. Während sie sich Gelasse auf die Tischplatte niederließ.
»Vielleicht hast du schon von mir gehört, ich bin Vanessa. Vor einiger Zeit war ich mit Castiel zusammen.« Wow, diese Tatsache warf mich gerade ernsthaft ein wenig aus der Bahn. Was bitte sollte diese Frau von mir wollen? Sofort hatte sie meine volle Aufmerksamkeit und meine Augen hingen wie gebannt auf ihr. Ich konnte mir nicht erklären, was mich so an ihr faszinierte, aber wahrscheinlich war es die Tatsache, dass sie durch die eiskalte Fassade des Badboys kam.

»Und was kann ich für dich tun?« Leicht nervös, was eigentlich gar nicht zu ihrem Auftreten passte, drehte sie eine Strähne in ihren Fingern.
»Also, um es auf den Punkt zu bringen, Castiel war nicht immer so. Früher war er ein halbwegs netter junger Mann, doch meine Gefühle entwickelten sich anders. Nachdem ich es gemerkt hatte, gab ich ihm den Laufpass. Nicht unbedingt auf die freundliche Varriante und für einen Kerl, der es eigentlich nicht Wert war, aber ihm ging es näher, als er zugeben will.«, erklang ihre Stimme. Irgendwas machte mich stutzig, dass sie ausgerechnet zu mir kam, wenn sie doch über Castiel reden wollte. Wir hatten uns heute das erste Mal unterhalten, ohne uns gleich anzukeifen.
»Ich hab euch zusammen gesehen, als ich mit ihm reden wollte. Seit unserer Trennung kümmert er sich nicht mehr um seine Schullaufbahn und ich möchte nicht, dass er sich aus diesem blöden Grund sein Leben verbaut. Vielleicht kannst du mehr erreichen, vor mir läuft er dauernd weg.«
»Dir ist hoffentlich bewusst, dass wir uns mehr oder weniger hassen?«, sprudelte es direkt aus mir heraus. Dieses Mädchen nahm sich wirklich einiges raus, ohne die Grundlagen zu kennen. Im selben Moment lachte sie herzlichst auf und stemmt ihre Hände neben sich auf die Tischplatte.


»Ich kenne ihn und seine Blicke sind alles andere als Hass«, sprach sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Mit diesen Worten schwang sie sich vom Tisch und schlenderte gelassen zur Tür zurück.
»Achte ein wenig auf den Sturkopf« waren ihre letzten Worte, bevor sie den Raum verließ und mich verdutzt zurück ließ. Erstaunt sah ich ihr einen Moment nach bis ich mich wieder gefangen hatte. Mich um Castiel kümmern, sollte ich darüber lachen? Der Kerl konnte bei bestem Willen auf sich selber achten. Damit sollte der Tag gelaufen sein, grübelnd würde ich mich nach Hause bewegen und wohl den Rest des Tages darüber nachdenken, was sie gesagt hatte.

Doch vieles im Leben könnte so einfach sein, wenn einfach mal alles so laufen würde, wie man es plant. Natürlich hatte es das Schicksal wieder auf mich abgesehen und hinderte mich an meinem Vorhaben. Ich stand gerade am Schultor, als mir ein blauhaariger Typ ins Auge fiel. Seine Kleidung war kunterbunt zusammen gewürfelt.
»Hey, kannst du mir vielleicht aushelfen? Ich suche die Direktorin oder das Sekretariat. Diese Unterlagen müssten noch abgegeben werden, aber ich hab vergessen, sie zur Post zu geben.« Er hatte ein strahlendes Lächeln, wie er so vor mir stand und aus seinen Kopfhörern drang lärmende Technomusik. Da kam wieder meine freundliche Seite zum Vorschein, natürlich half ich ihm. Er gab seine Unterlagen ab und schon fanden wir uns wieder vor dem Schulgebäude ein. Ich wollte mich gerade verabschieden, als er schon drauf los plapperte.
»Sag mal, du kennst dich hier sicher ein bisschen aus. Könntest du mir ein paar gute Läden zeigen? Ich wohn erst ein seit heute hier und könnte neue Klamotten gebrauchen.« Das könnte wahrlich ein lustiger Nachmittag werden. Auf jeden Fall wäre es eine gute Ablenkung und eine Möglichkeit meinem Bruder aus dem Weg zu gehen. Zügig hatte ich ihn zur Straßenbahn gezogen und fuhr nun mit ihm in die Innenstadt. Ich muss jedoch gestehen, dass ich niemanden kannte, der solch eine Ausdauer an den Tag legte. Selbst mich topte er bei weitem. Während der Shoppingtour kamen wir ins Gespräch. Er erklärte mir, dass sein Name Alexis ist und er einen Zwillingsbruder hat. Sie sind mit ihren Eltern aus beruflichen Gründen hergezogen und ihn freute es enorm, dass er am ersten Tag schon jemanden gefunden hatte, der sich bereitwillig dazu erklärte ihm einige Läden zu zeigen. Erst gegen frühen Abend hatte er sich letztendlich von den Kleidungsstücken losgerissen und sich für eine orange Jacke entschieden. Für ein Teil hatte er mich den ganzen Nachmittag durch die Läden gezerrt, aber amüsant war es alle mal. Durch seine lockere Art hatte er es sogar geschafft mich in ausgeflippte Sachen zu stecken, die ich niemals privat tragen würde.

Lachend schlenderten wir gerade durch die Fußgängerzone, um die nächste Straßenbahn zu nehmen. Nach diesem anstrengenden Tag wollte ich langsam nach Hause und einfach nur die Füße hochlegen. Sagte ich schon Mal, dass alles anders kommt als man sich denkt? So auch wieder in diesem Moment. Wir waren kurz vor der Haltestelle und unterhielten uns, beziehungsweise eigentlich unterhielt sich mehr Alexis. Ich hatte kaum eine Chance ihm das Wort zu rauben, so plapperte er drauf los. An der Ecke stand Dakota, lässig an die Wand gelehnt, neben ihm die Brünette aus der Schule. Perfektes nächstes Betthäschen für ihn. Schlecht sah sie ja nicht aus. Alles hätte harmlos wirken können, so locker wie er da mit Vanessa im Arm stand, wäre da nicht die Tatsache, dass der Rotschopf ihm gegenüber stand. In voller Größe hatte er sich vor ihm aufgebaut und sich lediglich durch den Griff seines Kumpels nicht auf meinen Bruder stürzte. Entschuldigend verabschiedete ich mich von Alexis, als ich auch schon auf die Meute zurannte.

Schnaubend blieb ich vor der Gruppe stehen. Ich brauchte nichts sagen, als bereits die Augen dieser auf mich fielen.
»Dina, halt dich besser raus«, perplex wandte ich mich an den Jungen hinter Castiel. Ich hatte ihn öfters gesehen, da er allerdings nicht in meine Klasse geht, hab ich mich nie sonderlich darum gekümmert irgendwas über ihn in Erfahrung zu bringen. Jedoch schien er ein paar Dinge über mich zu wissen.
»Ich will nur wissen, was hier los ist«, erklärte ich mein Auftreten und achtete darauf, dass meine Stimme ruhig klang.
»Immerhin kann ich nicht einfach wegsehen, wenn unser Castiel offensichtlich dem Idioten den Kopf abreisen will.« Mit diesen Worten verflog einen Moment der wutentbrannte Ausdruck in Castiels Augen, doch sobald sein Blick wieder auf Dakota fiel, war er erneut eiskalt.
»Wir wollten gerade gehen, oder Cas?« Die Stimme des Silberhaarigen war ernst, und es klang mehr nach einer Aufforderung, während er seinen Griff festigte und ihn ein Stück zur Seite drückte.
»Möchtest du vielleicht mitkommen? In der Nähe ist eine Bar, wir haben ein Gig, nichts Großes, aber vielleicht ist es was für dich.« Schnell wandte ich mich von den Beiden zu Dakota und Vanessa. Mein Bruder sah uns entgeistert entgegen, als sich seine Hände zu Fäusten ballten.
»Dina, du gehst nach Hause!«, zischte er aus und löste sich von seiner Begleiterin, um einen Schritt auf mich zu zukommen. Doch dann blieb er abrupt stehen und starrte uns an. Castiel löste sich von seinem Kumpel, ein kurzes ‚Lys ist okay‘ murmelte er dabei und stellte sich direkt neben mich.
»Die Kleine geht mit uns. Wir haben uns heute Mittag verabredet. Führ du Nessi aus, ich kümmer mich um deine Schwester.« Mir wurde nicht mal die Möglichkeit zu widersprechen gegeben, als Castiel seinen Arm um mich legte und mich promt in die Richtung dirigierte, in der die Bar lag.

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wann kommt endlich das nächste Kapitel? hör bitte nicht auf zu schreiben die geschichte ist richtig gut.. :(

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